fabfamily.de - Fiona, Anke & Bernd

366 Tage unterwegs – ein Jahr zu dritt auf Reisen

Wieso 366 Tage?

Weil wir glücklicherweise durch das Schaltjahr 2016 einen zusätzlichen Reisetag geschenkt bekommen werden!
Nur leider wird uns dieser kleine Zeitbonus bei dem Flug von Asien nach Lateinamerika, über die Datumsgrenze hinweg, auch gleich wieder flöten gehen… Naja, alles in allem bleiben es trotzdem noch genug Tage, denke ich…

Das wir mit Fiona vor ihrer Einschulung noch mal eine möglichst lange Reise unternehmen wollten, stand eigentlich schon vor ihrer Geburt fest. Wahrscheinlich auch deswegen, um uns schon vorher abzusichern, dass wir so etwas dann auch mit Kind noch machen werden. Da ging es noch um 4 oder vielleicht auch 6 Wochen. Den Plan haben wir dann aber vor knapp 3 Jahren noch mal um ca. 51 Wochen verlängert.

Warum überhaupt das Ganze?

Hauptgrund war nicht mehr nur der Wunsch unterwegs zu sein und sich andere Länder anzusehen sondern auch die Tatsache, dass durch Fionas rasante Entwicklung vom schreienden Baby zum ausgewachsenen Kleinkind die Zeit gefühlt nur so an uns vorbei geflogen ist – und uns das alles irgendwie viel zu schnell ging. (Mehr dazu könnt ihr hier lesen)
Deswegen wollten wir möglichst viel Zeit mit ihr genießen bevor mit der Einschulung ja quasi auch kurz danach schon die Pubertät und damit die langsame Abnabelung von den Eltern eingeleitet wird.

Was liegt also näher, als die Zeit etwas anzuhalten und mit der Auszeit auch gleichzeitig eine Familienzeit zu nehmen. Nur wir 3, ein ganzes Jahr, ununterbrochen zusammen… Viel Stoff für Konflikte – aber ganz sicher auch für eine grandiose Zeit… ;-)

Und die Arbeit?

Ein sich eher beiläufig ergebender aber doch auch nicht ganz unwesentlicher Punkt: Anke und ich müssen jetzt ja auch ein ganzes, langes Jahr nicht arbeiten… so gar nicht… :-)
Also, für mich ist das eine absolute Premiere in meinem Leben. Bisher war ich eigentlich immer mit irgendetwas beschäftigt, was mich dazu genötigt hat, morgens einen Wecker zu stellen – zuerst die Schule, dann Zivildienst, Ausbildung und Arbeit. Zwischen Zivildienst und Ausbildung war ich zwar auch mal ein halbes Jahr arbeitslos – nennen wir es Orientierungsphase – aber so richtig genießen konnte ich das damals natürlich nicht.

Und jetzt komme ich mit Anfang 40, in der gefühlten Mitte meines Lebens, in den Genuß wirklich ein komplettes, langes Jahr im Grunde mal zu absolut gar nichts verpflichtet zu sein. Es wird uns kein Wecker wecken, den wir nicht selber stellen möchten (für den einen oder anderen Sonnenaufgang mag das lohnen).
Wenn wir wollen, gibt es für uns eigentlich nur zwei Aufgaben: Essen und Schlafen. Sehr überschaubar…
Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass uns das nicht genügen wird. Zum Glück. Wir sind ja schließlich unterwegs, um etwas zu erleben. Und es liegt natürlich auch nicht am „Arbeiten“ an sich – sonst hätten wir ja sicher nicht diesen Blog in’s Leben gerufen.
Aber eben einfach nur dieses Gefühl zu haben, tun und lassen zu können was man will, ist schon groß… Ein ganzes, verdammtes, langes Jahr lang… Aber genug davon…

So, kurz den Sabber abgewischt, dann geht’s weiter…

Kommen wir mal zu unserer Reiseroute!

Wenn man erst mal so gar keine Einschränkung hat und theoretisch alles möglich wäre, registriert man erst mal wie viele Länder es eigentlich so gibt. Und alle wären irgendwie eine Reise wert, theoretisch zumindest. So ist unsere Wunschliste dann relativ schnell immer länger geworden – je mehr wir irgendwo aufgeschnappt und gelesen haben.
Was zuerst auf der Liste ganz oben war, ist dann auch als erstes wieder raus geflogen, wie zum Beispiel der „Overland Track“ in Tasmanien, den ich lange Zeit als mehrtägige Familienwanderung im Fokus hatte.
Dafür sind Länder aufgetaucht, die wir vorher gar nicht auf dem Schirm hatten. Ein Artikel über Bhutan und das staatlich verordnete Bruttosozialglück/Bruttonationalglück (gross national happiness) hat einen oberen Platz neu belegt. Auch Tonga, das den meisten sicherlich hauptsächlich durch die beliebten .to-Domains bekannt sein dürfte – insbesondere bei Freunden des qualitativ hochwertigen Films – ist eher zufällig im Zusammenhang mit Walen aufgetaucht.

Am Ende hatten wir in jedem Fall 33 Länder auf der Liste – und dabei vorab sogar schon ganze Kontinente kategorisch von der Liste verbannt: Nordamerika und Europa waren raus, Südsee sollte schon sein aber Australien und Neuseeland waren auch raus. Da die Antarktis nie eine wirkliche Option war, blieb letztlich also noch ein Stapel mit Afrika, Asien und Lateinamerika über.
Bei mehreren Versuchen mögliche Wunschrouten auch nur ansatzweise mit einem der gängigen Around-the-World-Tickets durchzuspielen haben wir dann auch noch Afrika von der Liste geschubst.
Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht wirklich klar, wie hoch unser Reisebudget denn wohl sein könnte – letztendlich natürlich ein nicht unwesentlicher Aspekt bei der Wahl der Reiseziele – deshalb haben wir die Liste erst mal eine Weile abhängen lassen.

Jetzt, zum Start sieht unsere finale Wunschroute nun so aus: Indonesien – Tonga – Nepal – Bhutan – Vietnam – Nicaragua und dann werden wir wohl noch 1-2 Länder aus einem Topf mit Costa Rica, Kuba, Peru und Bolivien ziehen. Dazu wird es noch verlängerte Stop-Over-Aufenthalte in Brisbane, Sydney und San Francisco geben. Damit sollte unser Jahr ganz gefüllt sein, denke ich.

Also, kommt doch ab und zu mal hier vorbei – und schaut, wo wir gerade stecken…

 

 

1 Kommentar zu “366 Tage unterwegs”

  1. Lutz hat am 28. Mai 2015 um 11:10 geschrieben:

    Und wenn ihr in Nicaragua eine Anlaufstelle braucht, dann hätte ich vielleicht jemanden für euch. Mein alter Schulfreund Mirco ist vor Jahren dorthin ausgewandert und würde sich sicherlich freuen euch zu treffen.

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