fabfamily.de - Fiona, Anke & Bernd

Mai
2015

Mai 2015

Notiert rund 2 Wochen vor Abflug

Die letzten 5 Monate vor Tag X

Es läuft gerade alles. Oder, richtiger: Das was nicht so läuft, nehmen wir gerade nicht so wahr… Vorfreude ist da ganz hilfreich, den Fokus auf die wesentlichen Dinge zu setzen. Es sei an dieser Stelle jedem empfohlen sich auf etwas (großes oder kleines) zu freuen – damit man sich nicht zu sehr auf die falschen Dinge konzentriert (Lebensweisheit / Klugscheißerei, Teil I). ;-)

Wie schnell die Zeit auf den letzten Metern verfliegt ist wirklich unglaublich – wir streichen hier gerade nur noch einen Monat nach dem anderen auf unserem Kalender ab.

Die Reisevorbereitungen laufen auf Hochtouren. Die ersten Flüge mussten wir sogar schon wieder umbuchen. Aber die meisten Klamotten die wir noch brauchten sind schon besorgt (keine Ahnung, ob das auch wirklich alles in die Rucksäcke passt) und die Impfungen sind nun auch bald alle durch. Jede Menge Papierkram zu den unterschiedlichsten Dingen liegt noch auf unserem To-Do-Stapel, aber das Auto haben wir gerade schon verkauft.

Und während unsere Pässe noch in der nepalesischen Botschaft liegen geht dann auf einmal über Nacht ein ganzes Reiseziel kaputt. Eine große Tragödie für die Menschen dort. Und erschreckend mal wieder zu realisieren, wie schnell wir das Elend der Menschen wieder aus dem Fokus verlieren. Nur etwa eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben muss man schon nach Meldung zur Lage der Menschen dort suchen.
Dafür darf man jeden Tag genau verfolgen wie ständig die Milliarden in der EU herum geschubst werden. Man muss eben Prioritäten setzen…
Da der Tourismus eine der Haupteinnahmequellen des Landes ist und sicher auch niemandem dort geholfen ist, wenn das auch noch zusammenbricht, haben wir uns dazu entschlossen unsere Pläne nach Nepal zu reisen nicht pauschal einzustampfen – aber natürlich werden die kommenden Monate noch zeigen, ob wir mit Fiona wirklich dort hinfahren sollten…

Überhaupt hat uns das bei all unseren Vorbereitungen die letzten Wochen immer wieder sehr stark beschäftigt: Was können wir Fiona bei einer solchen Reise überhaupt zumuten?

Ist natürlich im Voraus alles sehr schwer einzuschätzen und unsere Planungen sind sicher teilweise auch sehr ambitioniert – aber wir bauen dabei auf die Erfahrungen, die wir mit Fiona in den letzten 5 Jahren sammeln konnten und verlassen uns da einfach mal auf unser Gefühl.

Es lässt sich auch nicht leugnen, dass wir gerade in Indonesien teilweise in Gebieten mit durchaus höher einzuschätzendem Malaria- und Denguefieber-Risikio unterwegs sein werden.
Auch wenn ich bei dem einen oder anderen, der hier gerade liest, ein „Unverantwortlich, so etwas…“ in dem vorwurfsvollem Blick auf den Bildschirm erkenne, denke ich trotzdem, dass wir recht gut vorbereitet sind. Wir haben im Vorfeld intensiv mit einigen Ärzten, dem Tropeninstitut in Hamburg und ganz besonders mit vielen Menschen vor Ort gesprochen und Informationen eingeholt.
Passieren kann natürlich trotzdem immer etwas, aber wenn, dann wissen wir, wie wir uns zu verhalten haben und auch an wen und in welcher Zeit wir uns in den einzelnen Regionen wenden können. Ich denke wir sind für alle Krankheitsthemen so stark sensibilisiert, dass wir im Zweifel sicher eher übervorsichtig reagieren werden.
Für die „normalen“ Verletzungen habe ich dann auch noch mal einen Erste-Hilfe-am-Kind-Kurs mitgemacht. Kleinere und größere Schrammen werden sicherlich unausweichlich sein – genauso wie der eine oder andere Durchfall…

Bei allem was wir tun und nicht tun werden gilt so oder so – da sind Anke und ich uns natürlich absolut einig: alle unsere Pläne werden vor Ort an Fiona’s Bedürfnisse angepasst.

Es wird hoffentlich grob klar, dass wir uns über sehr viele Dinge auch sehr viele Gedanken gemacht haben. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten. Manche sind gegebenenfalls mit mehr Risiken verbunden als andere und manche erscheinen eventuell sicherer zu sein als andere.
Eine Optionen wäre zum Beispiel ja auch einfach Zuhause zu bleiben…

Wie dem auch sei, so langsam wird’s dann auch mal Zeit, dass ich wieder meine alte Bikini-Figur bekomme – das lange Warten hat doch ein bisschen angeschlagen. Da das letzte Wochenende bereits mit diversen Abschiedsfeierlichkeiten komplett in Bier & Wein untergegangen ist, stehen die Chancen dafür jetzt in den letzten zwei Wochen ja noch ganz gut – zumindest theoretisch…


Geschrieben von Bernd | Kategorie: Der Weg zum Start |

 
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