fabfamily.de - Fiona, Anke & Bernd

Februar
2016

Costa Rica
Turtlepower in Ostional
Februar 2016

Auf der Suche nach Meeresschildkröten

Turtlepower in Ostional

Wir waren gerade mit dem Bus in Cahuita, an Costa Ricas Karibikküste angekommen, als uns die Nachricht erreichte, dass die wohl letzte Massenankunft von Meeresschildkröten in Ostional für dieses Jahr gerade begonnen hatte. Genau auf der anderen Seite von Costa Rica – und genau eine Woche zu früh. So eine Scheiße…

Am Strand des kleinen, verschlafenen Ortes auf der Nicoya Peninsula kommen zwischen Juli und Dezember in bestimmten Nächten immer wieder zig-tausende „Olive Ridley Turtles“ an den Strand, um dort ihre Eier abzulegen. In manchen Nächten sind es dann sogar mehr als 1000 Schildkröten, die dort ihren Platz für ein Nest suchen und sich auch schon mal gegenseitig auf die Flossen treten. Die Möglichkeit bei so einem Naturschauspiel dabei zu sein wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen.

Ich hatte gerade ein paar Tage vorher noch Kontakt zur „Asociacion de Guias Locales de Ostional“ aufgenommen, um mich zu erkundigen, wann denn wohl die beste Zeit für einen Besuch wäre. Zu unserer Freude wurde uns mitgeteilt, dass die nächste „arribada“ zwar kurz bevor stand, aber das damit ziemlich sicher erst in der nächsten Woche zu rechnen sei. Das klang doch hervorragend – und wir beschlossen uns erst mal auf in Richtung Karibikküste zu machen.

Bedauerlicherweise interessierten sich die Schildkröten überhaupt nicht für unsere Reiseplanung und beschlossen einfach schon mal anzufangen mit dem Eierlegen.
Aber uns wurde zumindest in Aussicht gestellt, dass wir mit etwas Glück auch bei unserer Ankunft noch vereinzelte Nachzügler würden sehen könnten.

Schildkröten Deja-Vu

Ich hatte mich ziemlich genau 10 Jahre vorher schon einmal mit Peter nach Ostional verirrt. Damals hatte ein kurzer Abschnitt im Reiseführer unsere Neugier geweckt. Ohne Internetunterstützung und nur mit einer gewönlichen, gedruckten Karte ausgestattet hatten wir uns auf den Weg gemacht, in der Hoffnung Schildkröten sehen zu können. Die erschwerten Anreisebedingungen in der Regenzeit wurden in dem kurzen Abschnitt des Reiseführers nur beiläufig erwähnt, so dass wir ihnen keine große Beachtung schenkten – bis wir mit unserem kleinen Geländewagen vor dem ersten, aus unserer Sicht ganz schön breiten und ganz schön tiefen, Fluss standen.

In Ostional angekommen trafen wir, als einzige Person weit und breit, eine kanadische Forscherin, die gerade dabei war Nester frei zulegen, um Temperaturmesser zwischen den Eiern zu platzieren. Wir halfen ihr beim Buddeln – und dabei die äußerst aufdringlichen Geier von den Eiern fernzuhalten.
Währenddessen erfuhren wir, dass die große „arribada“ leider gerade vor ein paar Tagen gewesen war, aber es durchaus möglich wäre, noch die eine oder andere Schildkröte zu finden. Als beste Zeit um Ausschau zu halten nannte sie uns die erste einströmende Flut in der Nacht und glücklicherweise hatte sie auch parat, wann das denn etwa sein würde.
Wir stellen uns den Wecker auf Mitternacht. Als der dann klingelte überlegten wir kurz, vielleicht einfach liegen zu bleiben, kämpften uns aber doch total verpennt die hundert Meter zum Strand runter. Die dicke Wolkendecke vom frühen Abend hatte sich komplett verzogen. Von einem sternenklaren Nachthimmel erleuchtete ein Fast-Vollmond den Strand taghell – zumindest so hell, dass wir deutlich unsere Schatten neben uns herlaufen sahen.

Schon nach ein paar Minuten sahen wir in der Ferne, wie sich ein kleiner Hügel langsam aus dem Meer schob. Wir liefen näher – und tatsächlich, es war wirklich eine Schildkröte. Ein paar Meter weiter hatte sich eine weitere schon ein Stück den Strand hoch geschoben. Die kanadische Forscherin hatte uns gebeten, die Tiere nicht mit unseren Taschenlampen anzuleuchten, es sei denn wir hätten Rot-Filter dafür. Die hatten wir natürlich nicht, aber da der Mond uns die Kulisse für dieses Naturschauspiel so hell beleuchtete war ohnehin gar keine zusätzliche Ausleuchtung mehr nötig. Völlig euphorisch liefen wir um die Tiere herum und beobachteten von allen Seiten, wie sie sich unter deutlich hörbaren Anstrengungen den Strand hinauf kämpften, um dann an geeigneter Stelle ein Loch mit den Hinterflossen zu schaufeln. Ich lag so nah vor einer der Schildkröten, dass ich deutlich ihren schnaufenden Atem im Gesicht spührte. Nicht nur der leicht unangenehme Geruch hinterliess einen bleibenden Eindruck von diesem Erlebnis. Am Ende hatten wir sogar insgesamt vier dieser kleinen Riesen beobachten können.

Unsere Ausgangssituation war jetzt also prinzipiell ähnlich und somit – zumindest theoretisch – auch recht vielversprechend. Außerdem waren Fiona und Anke von meinen Erzählungen immerhin so angetan, dass wir beschlossen unser Glück zu versuchen…

Zu spät – oder doch nicht?

Im Gegensatz zu meinem Besuch damals waren die Straßen in ganz Costa Rica mittlerweile in erstaunlich gutem Zustand. Nur auf dem Weg nach Ostional war alles beim Alten geblieben. Auf von Schlaglöchern durchsiebten Schotterpisten schüttelten wir uns langsam unserem Ziel entgegen. Dank einer eher trocken ausfallenden Regenzeit waren die Flussüberquerungen dieses Mal glücklicherweise nicht ganz so abenteuerlich. Es gab mittlerweile sogar ein paar Brücken.

Wie schon weiter oben angedeutet, ist die Straße nach Ostional während der Regenzeit in der Regel überhaupt nicht befahrbar. Davon, was uns da erfreulicherweise – neben unpassierbaren Flüssen – erspart geblieben ist, konnten wir uns während einer kurzen, aber heftigen Regenzeit-Simulation auf den letzten Kilometern einen Eindruck machen. Innerhalb von wenigen Minuten standen Teile der Straßen komplett unter Wasser und wurden, besonders auf den Steigungen, zu einer ziemlich rutschigen Angelegenheit. Aber die Simulation wurde kurz vor Ostional wieder abgeschaltet, so dass wir bei tiefstehendem, aber dennoch strahlendem, Sonnenschein in Ostional ankamen.
Während in weiter Ferne über dem Meer noch Blitze am Himmel zuckten, sahen wir bei einem ersten Spaziergang einen, so weit wir blicken konnten, mit Eierschalen übersähten Strand, der auf das Massaker der letzten Tage und Wochen hindeutete, das Geier, Hunde und wer weiß wer sonst noch angerichtet hatten. Schwer vorzustellen, dass es trotzdem immer noch zahlreiche der kleinen Tiere bis in’s Meer geschafft haben sollen.

Sonnenuntergang am Strand von Ostional

Sonnenuntergang am Strand von Ostional

Der kleine, verschlafene Ort hatte sich gefühlt seit meinem letzten Besuch überhaupt nicht verändert. Außer den Schildkröten gab es nach wie vor keinen wirklichen Grund überhaupt hier herzufahren. Was sich allerdings geändert hatte: man durfte während der Schildkröten-Saison den Strand nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr ohne lokalen Guide betreten. Zu verdanken war das im wesentlichen einem Wochenende im September an dem dank trotz Regenzeit passierbarer Straßen ganze Busladungen nach Ostional gekarrt wurden, so dass zum ersten Mal während einer „arribada“ mehr Menschen am Strand herum liefen, als Schildkröten. Einige Eltern hatten die glorreiche Idee, ihre Kinder für Fotos auf die Panzer zu setzen und etliche der gestressten Tiere verschwanden wieder im Meer, ohne ihre Eier abgelegt zu haben (Hier ein Bericht dazu auf ticotimes.net).

Das offizielle Büro der Guides war allerdings mittlerweile geschlossen, da die Saison scheinbar bereits für beendet erklärt wurde. Unsere Hoffnung, noch Schildkröten sehen zu können wurde dadurch etwas gedämpft. Wir ließen aber noch nicht locker und fragten uns auf der Suche nach Schildkröten-Experten im Ort durch.

Die beste Zeit ist… – eigentlich genau jetzt!

Was als Lebensmotto sicherlich ganz gut taugt, war als Hilfe für die Suche nach den potentiellen Nachzüglern leider keine allzu große Hilfe. Jeder, den wir fragten wußte etwas, aber jeder wusste etwas anderes. „3 Stunden vor und 3 Stunden nach high tide“ klang vielversprechend, weil es relativ häufig genannt wurde, „mit der ersten Nachtflut“ war aber auch eine Option und ein schnödes „bei Einbruch der Dunkelheit“ wäre wohl genauso möglich gewesen. Nachfragen wurden grundsätzlich mit „si…“ bestätigt – mal mehr und mal weniger überzeugend. „Dann sollten wir also am besten wann gehen?“ Dreimal kam nach kurzem überlegen ein „now”“, aber immer gefolgt von einem nachgeschobenem „maybe…“

Nachdem wir eine Stunde zum Sonnenuntergang den Strand entlangpatrouliert waren, konnten wir schon mal eine Option ausschließen – zumindest für diesen Tag.

Am Abend trafen wir zwei weitere Turtle-Sucher, die aber ebenfalls reichlich verunsichert zu sein schienen. Gemeinsam holten wir uns noch ein weiteres „now“ gefolgt von einem „maybe…“ bei einem Einheimischen ab.
Die beiden hatten aber auch noch den heißen Tipp aufgetan, bei der Hütte am Eingang zum Strand nachzufragen, weil dort in der Regel die ganzen Guides rum hingen. In der Tat wurden wir dort fündig und eventuell waren das auch Guides. Aber wenn, dann hatten sie heute wohl ihren freien Abend. Neben völlig überzogenen Geldforderungen wurde uns, während wir mit winzigkleinen, roten Augen freundlich, aber auch leicht verpeilt, angelächelt wurden, einfach nur totaler Schwachsinn erzählt. Die Jungs hätten sicherlich so einiges am Strand gesehen – nur hätte uns das nichts genützt, wenn wir’s dann nicht auch hätten sehen können.

Während die anderen beiden noch angestrengt weiter diskutierten, zogen wir uns zurück. Wir beschloßen es mit der ersten Nachtflut zu probieren. Das schien uns am plausibelsten und deckte sich zu dem mit der Information, die ich vor 10 Jahren erhalten hatte. Ich stellte unseren Wecker also auf 2 Uhr…

Das Aufstehen fiehl nicht gerade leicht. Und als wir aus unserem klimatisierten Zimmer in die unglaublich schwüle Nacht traten, wären wir alle am liebesten gleich wieder umgedreht. Mit unseren Rotlichtlampen zogen wir los in eine unglaublich dunkle Nacht. Obwohl wir in einen sternenklaren Nachthimmel blickten, war so gut wir gar nichts zu sehen, weil der Mond sich irgendwo anders versteckt hatte. Fiona fand das ein bisschen gruselig und mir beschlug von der extrem schwül-heißen Luft ständig die Brille.
Das einzige was wir in der Dunkelheit entdeckten, war eine kleine Gruppe von jungen Freiwilligen-Arbeitern, die Nachts regelmäßig am Strand zum Schutz der Schildkröten patroulierte. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns noch mal fachkundigen Rat einzuholen und erfuhren, dass es im Grunde völlig egal war, wann man Ausschau hielt, weil die Schildkröten ohnehin kommen würden, wann sie wollen. Immerhin hatten sie bei einem Rundgang am frühen Abend eine gesehen, waren aber nicht sehr zuversichtlich, dass noch mehr kommen würden.
Und so war es dann auch. Nach anderthalb Stunden waren wir einfach nur froh wieder im eiskalten Zimmer zurück zu sein.

Ich beschloß um 4 noch einmal alleine los zu ziehen, um mit etwas Glück unseren Ausflug nach Ostional doch noch mit einem Erfolgserlebnis zu krönen. Außerdem sollte die Wahrscheinlichkeit, frisch geschlüpfte Turtles zu entdecken gerade in den frühen Morgenstunden recht hoch sein, da die Tage seit der letzen Eiablage bis zum Schlüpfen ganz gut passen würden. Obwohl ich mir eigentlich wünschte jemand hätte sich diesen, nicht ohne weiteres ignoriebaren, Hinweis verkniffen, zog ich also wieder los und musste Fiona und Anke versprechen sie sofort zu wecken, wenn ich etwas entdecken würde.
Während ich den mehr als 6 Kilometer langen Strand erneut abmarschierte überlegte ich, wie es überhaupt machbar sein sollte die beiden im Fall der Fälle rechtzeitig dazu zu holen, ohne mir die Schildkröte direkt unter den Arm zu klemmen.

Die Suche blieb erfolglos. Bei aufgehender Sonne beboachtete ich wie ganze Gruppen von Vögeln ebenfalls den Strand entlang liefen, offensichtlich mit dem gleichen Ziel wie ich. Wenigstens die Geier hatten Erfolg. Die Flut hatte etliche Eier frei gespült, über die sie sich nun her machen konnten.
Total im Arsch fiehl ich gegen halb sieben dann endlich auch in’s Bett.

Iguanas beim Sonnenaufgang am Strand

Die Ibisse laufen in kleinen Gruppen den Strand auf der Suche nach frisch geschlüpften Baby-Turtles abDie Geier nehmen alles was sie finden - Eier und frisch geschlüpfte Turtles

Tag Zwei. Noch mal das Ganze?

Der nächste Tag diente komplett dazu sich von der vorangegangen Nacht zu erholen. Die Schildröten-Euphorie war definitiv erst einmal gebremst.
Als wir dann abends in der Dämmerung wieder einen obligatorischen Strandspaziergang machten, entdeckten wir zwei neue Touristen, die uns mit einem Einheimischen entgegen schlenderten. Es war eigentlich ja noch ziemlich hell, aber die eingeschalteten Rotlichtlampen deuteten recht eindeutig an, dass die beiden mit einem Verfechter der „zum Sonnenuntergang“-Theorie unterwegs waren. Wir blickten in drei recht gelangweilt wirkende Gesichter, als wir uns bei dem Guide erkundigten, ob es sich denn lohnen würde gerade jetzt nach Schildkröten zu suchen. Als wir nach zwei fachmännischen Sätzen zum Thema Meeresschildkröten im Allgemeinen wieder ein „maybe“, gefolgt von einem „you never know…“ als Antwort hörten, verdrehten wir nur die Augen. Die anderen gingen darauf hin weiter den Strand entlang – und wir zum Essen.

Nach dem Abendessen marschierten wir das kurze Stück vom Restaurant zu unserer Unterkunft wieder am Strand zurück. Während ich noch etwas demotiviert überlegte, ob es überhaupt lohnen würde, sich noch mal eine Nacht um die Ohren zu hauen, rief Anke von vorne auf einmal: „Da! Da ist eine!“ Sie deutete Richtung Meer in die Dunkelheit. Wir liefen zu der Stelle, an der etwas rundes aus den Wellen ragte. Und tatsächlich, dieses Mal war es wirlich kein Felsbrocken, den die Wellen da umspülten. Langsam kroch eine Schildkröte aus dem Meer und schob sich schnaubend den Strand hinauf.

Unsere ausdauernde Suche war am Ende also doch noch belohnt worden. Anke und ich waren völlig verzückt von diesem eigentlich schon gar nicht mehr erwarteten Schauspiel. Und Fiona’s Begeisterung war nicht mehr zu bremsen. Total aufgeregt sah sie zu, wie sich die für unser empfinden beachtlich große Schildkröte unter imensen Anstrengungen und mit langen Pausen ein Loch grub, um dann die Eier abzugelegen. Etwa 80-100 pro Nest sollten das wohl in der Regel sein, nachgezählt haben wir aber nicht.
Fiona war sich sicher, dass so eine Schildkröte ein gutes Haustier abgeben würde („Kann ich zuhause auch eine haben?“) und der Entdecker-Tatendrang hatte seinen Höhepunkt wieder erreicht („Von mir aus können wir noch die ganze Nacht weiter suchen! Wir finden bestimmt noch eine…“).

Eine gute Stunde lang konnten wir die Privatvorstellung fasziniert aus nächster Nähe verfolgen. Das Loch mit den Eiern wurde nach vollbrachter Arbeit wieder zu geschaufelt und der Sand immer wieder sorgsam mit den Hinterflossen festgeklopft. Den Rückweg hatte ich der alten Dame dann unbeabsichtigt noch etwas erschwert, da sie das Licht meiner Taschenlampe doch etwas irritierte als ich sie von der Seite anleuchtete. Ihr Weg zurück in’s Meer führte deshalb auf einem leichten Zick-Zack-Kurs entlang. Dafür gab es von den Mädels dann aber auch einen ordentlichen Einlauf.
Wir leuchteten ihr schließlich noch hinterher, bis sie ganz in den Wellen verschwunden war. Und um 10 lagen wir dann äußerst zufrieden in den Betten unserer kleinen Kühlkammer.

Doch noch Glück gehabt - wir haben eine entdeckt

Freude und Spannung sind in etwa gleich groß

Fiona beobachtet die Schildkröte geduldig - ist aber total aufgeregt

Ein Loch wird gebuddelt und die Eier abgelegt - Schwerstarbeit für die SchildkröteEin Loch wird gebuddelt und die Eier abgelegt - Schwerstarbeit für die Schildkröte

Die Gute schnauft ganz schön schwer

Und ab geht's wieder zurück in's MeerUnd ab geht's wieder zurück in's Meer

Sie verschindet im dunklen Ozean...

Und wo kommen die ganzen Eier eigentlich her?

Wenn in so einer Schildkröte bis zu 100 Eier Platz haben, stellt sich natürlich auch die berechtigte Frage, wie die da überhaupt alle rein gekommen sind. Das konnten wir zwei Tage später bei einer zufälligen Begegnung auf hoher See dann auch noch beobachten. Wenn Schildkröten sich paaren dauert das in der Regel mehrere Stunden. Das Pärchen wirkte zwar nicht sehr aktiv, blieb allerdings auch relativ unbeeindruckt von unserer Anwesenheit und trieb recht emotionslos vor uns her.

Die beiden lassen sich von uns nicht stören

Man erkennt ein leichtes Grinsen, oder?

Die grössten Meeresschildkröten der Erde

…haben wir leider nicht gesehen. Die „Leatherbacks“ können bis zu 3m lang werden und mit etwas Glück am Playa Grande, nicht allzu weit entfernt von Ostional, beobachtet werden. Dort war eine Beobachtungs-Tour allerdings nur etwas durchorganisierter und touristenfreundlicher zu haben. Man musste sich am Tag vorher anmelden und dann Abends in der kleinen Ranger-Station versammeln. Während wir eine kleine Dokumentation sahen und – leider erfolglos – 4 Stunden warteten, suchten die Ranger den Strand nach den ankommenden Riesen ab. Im Erfolgsfall wären wir dann in Gruppen von maximal 15 Personen zu der Schildkröte geführt worden und hätten zum Schutz der vom Austerben bedrohten Tiere ausschließlich beim Ablegen der Eier zu sehen dürfen. Die Ruhe für die Schildkröten hatte absolute Priorität. Wie uns berichtet wurde, kamen in den 80ern teilweise noch 100-200 pro Nacht an den Strand, letztes Jahr waren es in der gesamten Saison gerade noch ganze 32 insgesamt.

Leider hatten wir dieses Mal an zwei Tagen kein Glück. Aber immerhin: am zweiten Tag konnten wir die Wartezeit komfortabel in einer benachbarten Bar verbringen. Wir warteten dort mit einer schwedischen Familie bei ein paar Bier & Cocktails auf einen Anruf der Station. Das der dann ausblieb fiehl uns am Ende der 4 Stunden ehrlich gesagt auch fast gar nicht mehr auf. Zwischendurch wurden wir übrigens noch von einer kleinen texanischen Surfer-Hochzeitsgesellschaft auf ein Stück Hochzeitstorte an den Pool eingeladen. Fiona hatte sich am Nachmittag mit dem Sohn der Texaner angefreundet – und so durfte seine neue „Freundin“ mit ihren Eltern noch ein bisschen mitfeiern… ;-)

Playa Grande macht seinem Namen alle Ehre - auch wenn wir hier leider keine Schildkröten mehr sehen


Geschrieben von Bernd | Kategorie: Amerika |

 

1 Kommentar zu “Turtlepower in Ostional”

  1. Christian hat am 14. März 2016 um 10:27 geschrieben:

    Moin, mein Bester …
    … und alles Gute zu Deinem gestrigen, heutigen oder morgigen Geburtstag (je nach dem, wo Ihr gerade seid ;)

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