fabfamily.de - Fiona, Anke & Bernd

August
2015

Brisbane, Australien
Ein Abstecher nach Brisbane und mit Anlauf durch Neuseeland
August 2015

Ein Abstecher nach Brisbane und mit Anlauf durch Neuseeland

Endlich mal wieder in einer „richtigen“ Stadt. Also, zumindest so eine wie wir sie von Zuhause kennen. Darauf hatten wir uns die letzten Tage schon richtig gefreut.

Wir landeten schon um 6 Uhr morgens in Brisbane und waren von der kurzen Nacht im Flugzeug noch ganz schön im Arsch. Trotzdem entschieden wir uns die etwa zwei Kilometer vom „South Brisbane“-Station zu unserer Unterkunft im West End zu laufen, um schon mal einen kleinen Eindruck von der Gegend zu bekommen. Verglichen mit Indonesien kam es uns hier mit nicht mal mehr 20 Grad ganz schön kalt vor – aber die Sonne schien immerhin an einem wolkenlosen Himmel.

Wir hatten ein Zimmer im „Last Resort“ von Paula & Tommo, einem älteren Segler-Ehepaar, gefunden, das fast direkt am Brisbane River lag. Da Paula und Tommo beide arbeiten mussten, hatten sie uns vorab per Mail geschrieben, wo wir den Schlüssel finden würden – und wir uns wie zuhause fühlen sollten. Das haben wir dann auch von Anfang an. Vier Tage lang teilten die beiden völlig selbstverständlich ihr komplettes Häuschen mit uns und Abends wurden bei 1 bis 2 Fläschchen Wein Reiseerlebnisse und Geschichten über Brisbane, Hannover & den Rest der Welt ausgetauscht.

Die beiden hatten jahrelang in einem kleinen Häuschen auf den Whitsunday Islands vor der Ostküste Australiens gewohnt und waren mit ihrem Segelboot durch die Gewässer am „Great Barrier Reef“ gesegelt. Als ihr Sohn dann zur Schule musste, entschlossen sie sich das Boot zu verkaufen, (relativ) gut bezahlte Jobs zu kündigen und sich in Brisbane niederzulassen. Das war so etwa 20 Jahre her und seitdem waren die beiden, bzw. drei so oft es ging in allen möglichen Ländern unterwegs.
Der große Traum der beiden (und auch einer der Gründe ein Zimmer in ihrem kleinen Häuschen zu vermieten) ist, noch mal eine längere Segeltour durch die kristallklaren Gewässer in Kroatien zu starten. Es machte allerdings den Eindruck, dass der Topf dafür nur sehr langsam zu wachsen schien…

Wir hatten sehr unterhaltsame, lange Abende – und morgens meist einen dicken Kopf… ;-)
Fionas Spielkameraden waren mal wieder zwei kleine Hunde. Maggie und Chopper ließen sich (meist) geduldig von ihr Knuddeln – nur beim Gassigehen war nicht immer ganz klar, wer da mit wem unterwegs gewesen ist.

Brisbane gefiehl uns in jeder Hinsicht auf Anhieb. Die Tage fingen alle mit einem frischen, aber sonnigen Frühstück auf der kleinen Veranda des Hauses an. Dazu flatterten immer recht zutrauliche „Rainbow Lorikeets“ an den Tisch, um etwas vom Frühstückstisch zu ergattern.

Besuch am FrühstückstischDie Lorikeets kommen jeden Morgen vorbei

Den ersten Tag verbrachten wir fast komplett im botanischen Garten von Brisbane. Ein Highlight für Fiona war ein kleines Opossum, das direkt an ihr vorbei und einen Baum hoch wetzte. Während Anke und ich auf der Wiese lagen beobachteten sich die beiden für eine gute Stunde neugierig. Der Park entpuppte sich als wahres Vogelparadies. Wir sahen überall Ibisse, Kingfisher, Papageien, Kakadus und etliche andere Vogelarten herum flattern. Ein sehr chilliger Tag.

Mit dem Wassertaxi über den Brisbane River

Ein Opossum

In den restlichen Tagen pendelten wir fast ausschließlich zwischen den Southbanks und West End hin und her. Die meiste Zeit sind wir zu Fuß unterwegs, aber auch die zügigen Fahrten mit dem Wassertaxi über den Brisbane River machten zwischendurch immer wieder Spaß. Besonders „unser Stadtteil“, das West End, mit etlichen urigen kleinen Läden, netten Cafes und Leuten, die alle irgendwie erfreulich unstylisch bis alternativ aussahen, gefiehl uns richtig gut. Irgendwie erinnerte uns alles ein bißchen an das gute alte Linden, unseren Stadtteil in Hannover.

Ein Pflichtbesuch für unser kurzes Australien-Intermezzo war natürlich auch ein Ausflug in die nur 30 Minuten mit dem Bus entfernte „Lone Pine Koala Sanctuary“. Neben der Hauptattraktion, den knuddeligen Koalas, gab es so ziemlich alle tierischen Australien-Klassiker in diesem kleinen Park zu sehen: Dingos, Wombats, tasmanische Teufel und jede Menge Reptilien. Besonders die giftigen Schlangen waren für Fiona besonders interessant. Ich musste von jeder ein Foto für sie machen. Aber das aller coolste war für Fiona die Känguru-Streichelwiese! Hier verbrachten wir dann auch den größten Teil des Tages.

Tod? - Nein, nur entspannt...

The Sheep-Sheering-Show

In Brisbane erlebten wir im Übrigen auch unseren teuersten Abend überhaupt – und das nicht nur auf der bisherigen Reise, sondern sogar wenn man unsere Ausgeabende von zuhause mit dazu nimmt. Wenigstens war das Geld bei einer eher zufälligen Bierprobe prinzipiell ganz gut angelegt… ;-)

Auf der Suche nach einem Restaurant für ein kleines Abendessen nach einem langen Stadtspaziertag hatten wir schon mehere Lokalitäten betreten, aber auch immer wieder verlassen, weil einem von uns dreien irgendetwas nicht passte. Zu teuer (ich), kein gutes vegetarisches Essen (Anke), keine Pommes auf der Speisekarte (Fiona) waren die Einwände, die uns immer wieder weiter zogen ließen. Unsere Unterkunft schon wieder sehr nahe, verschlug es uns dann noch in ein kleines unscheinbares Hinterhof-Etablissement. Nach einigen Diskussionen über die Speisekarte und der fehlenden Aussicht auf weitere Optionen konnten wir uns darauf verständigen zu bleiben. Immerhin wurde hier fairer Weise keine unserer bisherigen Anforderungen erfüllt.

Beim Bestellen registrierten wir dann, dass wir bei der „Brisbane Brewing Company“ gelandet waren – womit auf einmal eine bisher gar nicht gestellte Anforderung erfüllt wurde.

Wegen einer größeren Gruppe mussten wir sehr, sehr lange auf unser Essen warten – und fingen deshalb an diverse Biersorten aus dem reichhaltigen und interessant klingenden Angebot zu testen. Wir schafften sogar noch 5 bis zum Essen. Und immerhin noch 2 danach…
Zum Glück war unser anstrengender Weg nach Hause danach nur noch relativ kurz. Dort wartete zur Belohnung noch ein Fläschchen Wein mit Paula & Tommo auf uns. Mehr ging dann aber auch nicht…

Der EingangDer Ausgang

Die Brisbane Brewing Company: beim Reingehen – und beim Rausgehen

 

Interessante Bierauswahl – sogar mit 3 Sorten Gastbier am Zapfhahn. Wir schaffen insgesamt 7: 2, 3, 5, 8, 9 & zweimal die 6

 

Das Ende eines schönen Abends

Nach diesem Abend gehörte der letzte Tag dann Fiona. Ein sich bewegender Dino in Lebensgröße vor dem Queensland Museum hatte Fionas Aufmerksamkeit schon am ersten Tag geweckt. Bei der „Dinosaur Discovery“ lief eine aufgeregte Fiona dann zwischen den riesigen Ungetümen hin und her. Aber auch in Alkohol eingelegte Schlangen in Glasbehältern, von den Decken hängendene Skelette und aufgespießte Insekten in den restlichen Museums-Abteilungen sorgten dafür, dass sie später zufrieden feststellte: „Das war ein schöner Tag heute – auch wenn wir wieder so viel gelaufen sind…“

Dinosaur Discovery

Kurz vor der Abreise brachten wir dann noch ein 6-Kilo-Paket gesammelter Schätze aus Indonesien – und etwas sich als unnötig erwiesenes Gepäck – für über 90$ Porto auf die Reise in die Heimat. Mal schauen, was der Zoll zur Deklaration „Shells from the beach“ sagt…

Auf dem Weg nach Tonga sind wir dann noch einmal kurz nach Neuseeland rein gehüpft. Fühlte sich für uns schon irgendwie komisch an in einem der Fernreiseziele überhaupt nur mal so nebenbei für ein paar Stunden vobei zu schauen. Auch später wurden wir immer wieder irritiert angeschaut, wenn wir auf die erwartungsvolle Frage „Have you been to New Zealand?“ mit „Yes, for one night…“ antworteten.
Es war hier noch um einiges kälter als in Brisbane und dazu regnete es außerdem die ganze Zeit. In einem trostlosen Hotelzimmer gab es dann unsere mitgebrachten Instantnudeln zum Abendessen – und seit langem mal wieder einen stinknormalen Fernsehabend.

Geschrieben von Bernd | Kategorie: Ozeanien | ,

 

4 Kommentare zu “Ein Abstecher nach Brisbane und mit Anlauf durch Neuseeland”

  1. jessica hat am 2. September 2015 um 23:06 geschrieben:

    was ist denn so ein unnötiges reisegepäck? gibt es tatsächlich etwas, dass ihr noch unterwegs ‘ausgemistet’ habt?

    1. Bernd hat am 3. September 2015 um 7:45 geschrieben:

      Wir haben ein paar Klamotten zurückgeschickt, die einfach zuviel waren, ein großes Moskitonetz, dass wir im “Hoch-Risiko-Malariagebiet” Flores nicht einmal gebraucht haben (war aber auch Trockenzeit) und – wie sollte es anders sein – Schuhe von Anke… ;-)

  2. Klingenberg Angred hat am 2. September 2015 um 20:02 geschrieben:

    Hallo ihr drei es hat uns gefreut nach ein paar Wochen wieder von Euch zu hören der Reisebericht war wieder sehr interessant und spannend viele liebe Grüße von Oma Karin sie ist immer happy wenn sie euren Bericht lesen kann also dann bis zum nächsten

    1. Bernd hat am 3. September 2015 um 7:47 geschrieben:

      Wir arbeiten dran… ;-) Dann viele Grüße zurück an alle Gadebuscher & Lützower!

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