Eine Woche in Sydney
In 7 Tagen von Darling Harbour zur Oper – und wieder zurück
Ursprünglich nur als notwendiges Übel im Reiseplan gelandet, um die langen Flüge mit Stopover-Tagen etwas zu entzerren, entwickeln sich die Großstadtbesuche für uns zu komfortablen „Alles-wie-zuhause“-Inseln.
Einziger Pflichttermin war eine routinemäßige Augenuntersuchung die wir wegen Fionas zurückliegender Rheumaerkrankung regelmäßig durchführen mussten. Auch in Australien wartet man beim Arztbesuch im Wartezimmer ganz gemütlich mit Zeitschriften und bekommt nach der Behandlung ein Gummibärchen in die Hand gedrückt. Das Gewohnte entspannte irgendwie ein bisschen…
Ganz offiziell hatte laut Kalender gerade der australische Frühling begonnen. Bei angenehmen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein pendelten wir die ersten Tage immer wieder zwischen „Darling Harbour“ und „Oper“ hin und her.
Wir schlenderten über einen Kunst- und Trödelmarkt im alten Stadtteil „The Rocks“, aßen zwischendurch mal ein Eis oder setzten uns in ein Café um die feinen, köstlichen Kaffee-Errungenschaften der westlichen Welt, wie zum Beispiel „Latte Machiatto“, zu genießen.
Ein Spaziergang über die Harbour Bridge führte uns in den „Luna Park“ auf der anderen Seite des Hafens. Dieser kleine Freizeitpark aus den 30er Jahren ist durchaus Geschmackssache, war aber in jedem Fall in schöner Lage mit nettem Blick auf den Hafen von Sydney gelegen. Die Fahrt in einer alten, knarzenden Holzachterbahn aus den 60ern begeisterte dann auch hauptsächlich nur die jüngsten Mitglieder der Familie. Auf mich wirkte der Park mit seinem historischen, aber auch etwas runtergekommenen, Charme insgesamt eher ein bisschen skuril-unheimlich – die kurzen Auftritte der singenden Clowns vor dem „Hair Raiser“, trugen da durchaus ihren Teil zu bei.
Den nächsten Tag spazierten wir durch den Botanischen Garten, gingen weiter zur Oper – und fanden, dass das berühmte Gebäude aus der Nähe irgendwie ganz schön hässlich aussah. Fiona bemerkte einen Seelöwen, der auf einer Treppe lag, den wir dann noch eine Weile beim Sonnenbaden beobachteten.
Später fuhren wir mit der Fähre vom Circular Quay „einmal um die Ecke“ in den Darling Harbour ein. Fiona war von dem Spielplatz nahe des Hafens total begeistert und auch nach einer gefühlten Ewigkeit nur äußerst schwer von den Rutschen, Schaukeln und Klettergerüsten wieder wegzubekommen.
Deswegen statteten wir dem Aquarium von Sydney noch einen Besuch ab. Viele Bewohner hatten wir zwar mittlerweile schon im wahren Leben gesehen – für Fiona war’s aber genauso aufregend, wie beim Schnorcheln im Meer.
Man merkt, es ist im Grunde wenig bis gar nichts wirklich spannendes passiert, aber schön war’s…
Unser ganz persönliches Sydney-Highlight: Wir entdeckten zufällig, dass im IMAX-Kino am Darling Harbour eine 3D-Dokumentation über Buckelwale lief. Die Gelegenheit, die Wale auf der größten Kinoleinwand der Welt noch mal annähernd in Lebensgröße zu sehen, konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Und wie sollte es anders sein, etwa die Hälfte des Films wurde tatsächlich in Tonga gedreht.
Was Anke und ich in Tonga bei den Wal-Begegnungnen immer wieder erstaunt festgestellt hatten, konnte Fiona hier im 3D-Kino mit einer Tüte Popcorn in der Hand nun auch nachvollziehen: „Boah, wie nah…“
Für uns der perfekte Abschluß unserer Erlebnisse in Tonga. Wir waren so aufgewühlt von den Bildern und Erinnerungen, dass wir das Kino mit Tränen in den Augen verließen…
Eine Änderung im Flugplan von China Southern hatte uns – erfreulicherweise – zwei zusätzliche Tage in Sydney auf’s Auge gedrückt. Unser gemütliches Apartement in Darlinghurst mussten wir leider räumen (man konnte die Oper und die Harbour Bridge sogar vom Klofenster aus sehen), da dort schon die nächsten Gäste angemeldet waren. Aber wir fanden ein genauso gemütliches Kellerapartement im benachbarten Stadtteil und mussten sogar nur ein paar 100 Meter zu Fuß für den Wohnungswechsel zurück legen. Wir verkrochen uns dann für die restlichen 3 Tage im Keller – und fühlten uns im wahrsten Sinne wie zuhause.
Ich kann mich erinnern, als ich am letzten Tag faul auf dem Sofa rum gegammelt habe, verschwand doch tatsächlich für einen Moment meine komplette Reiselust. Alles fühlte sich an wie ein Abhäng-Sonntag auf der heimischen Couch. Schon wieder weiter? Und schon wieder auf eine ganz andere Kultur einstellen – und dann soll Kathmandu ja auch noch so chaotisch und hektisch sein. Puh, da hatten Anke und ich in dem Moment absolut keine Lust drauf…
Bei mir verschwand dieses Gefühl zum Glück sofort wieder als wir nach unserer Ankunft in Nepal am späten Abend von einem alten, klapprigen Taxi durch die schmalen Gassen von Kathmandu gefahren worden. Bei Anke dauerte es noch ein paar Tage länger…
Geschrieben von Bernd | Kategorie: Ozeanien | Australien, Sydney
Bild 19 von 25 ist ja “wie aus dem Gesicht geschnitten” ;))
Ich wünsche Euch aus dem warmen Haste (15 Grad) ein fröhliches Weihnachtsfest und einen super Rutsch in Nepal!
Aloha, aus Nepal sind wir schon wieder rausgerutscht – wir hängen etwas mit der Berichterstattung…
Über Weihnachten schwitzen wir in Nicaragua bei über 30 Grad Hitze. Aber Silvester sind wir dann wenigstens am Meer. Dann rutscht ihr auch gut rein!
Ihr Lieben schön immer wieder bei euch mit zu lesen. Lasst es euch gut gehen und genießt weiterhin eure wunderbare Reise. Beste Grüße
Besten Dank!
Und viele Grüße zurück…
Vielen Dank für den tollen Reisebericht und denBildern aus Sydney weiter wünschen wir euch tolle Erlebnise und ein schönes Weihnachtsfest und alles Gute fürs Neue Jahr liebe Grüße aus Lûtzow
Vielen Dank! Euch auch schöne Feiertage und einen guten Start in’s neue Jahr!