Aufregende Begegnungen mit den Buckelwalen in Tonga
Frontal in den Wal
Schon mal jemand mit einem Wal zusammengestoßen? Ich schon…
Vom Wasser aus sah ich wie das Buckelwal-Baby von der weiter unten schwebenden Mutter langsam nach oben stieg, um an der Oberfläche Luft zu holen. Der „Kleine“ drehte dann nach ein paar Flossenschlägen bei und steuerte direkt auf mich zu. Eigentlich wurde mir ja gesagt, die Wale weichen immer aus. Deshalb versuchte ich nur möglichst ruhig an einer Stelle im Wasser zu bleiben. Der Wal behielt seinen Kurs aber unbeirrt bei…
Der Aufprall fühlte sich hart an, aber nicht schmerzhaft. Mit seinem Kopf stieß er – für Wal-Verhältnisse wohl eher zart – gegen meine Brust und schob mich dabei zur Seite. Völlig überrascht sah ich wie eine langsam wedelnde Flosse sich näherte und mir im Vorbeischwimmen fast freundschaftlich auf den Arm schlug. Als ich danach die nach oben und unten schlagende Schwanzflosse auf mich zu wackeln sah, bekam ich etwas Angst und versuchte leicht panisch durch Zurücklehnen meines Oberkörpers den kräftigen Schlägen auszuweichen. Ich wurde aber nicht noch mal berührt.
Ein paar Meter neben mir schwamm Tapu, die als Wal-Guide mit im Wasser war. Sie lachte sich, offensichtlich total begeistert von dieser Begegnung, kaputt, fragte dann aber doch noch nach, ob ich denn verletzt sei.
Ob das nun „Juniors“ kindliche Unerfahrenheit, sein Spieltrieb oder pure Provokation war – keine Ahnung… Da der Zusammenstoß für ein mehr als 4 Meter langes und 1-2 Tonnen schweres Tier aber definitiv recht harmlos ausgefallen ist, kann letzteres wohl ausgeschlossen werden. Immerhin bin ich da ja quasi mit einem Kleinwagen zusammengerasselt.
In jedem Fall kann ich sicher mit Recht behaupten, dass es nur wenige Menschen gibt die einem Wal so nahe gekommen sind…